Kindermund

 

 Philosophische Gedanken von Kindern

 

(Auszüge aus Gesprächen zwischen Kindern oder aus Workshops mit Philokids)

 


Einen Computer kann man reparieren, Leben nicht. (Fabian, 7 Jahre)


Wurde Gott geboren? (Oskar, 8 Jahre)


Wenn alle gleich denken, wäre es langweilig. Aber wenn alle gleich über Krieg denken und dagegen wären, wäre es gut. (David, 7 Jahre)


Die Seele ist der Geist Gottes in meinem Körper. (Christoph, 7 Jahre)


Jedesmal, wenn ein Mensch stirbt, stirbt auch ein Baum. (Bilal, 11 Jahre)


Vollkommen frei ist man, wenn man stirbt. (Elisa, 8 Jahre)


Echte Freundschaft ist für mich wie ein Kreis, etwas, das nie aufhört. (Diana, 9 Jahre)

 

Wenn ich sehr erschöpft bin, bin ich ich Nirgendwo. Dort kann ich mir alles ausdenken. (Emil, 8 Jahre)

 

Weihnachten ist im Herzen, dann kann man auch Ruhe finden. (Teresa, 7 Jahre)

 

Hoffnung ist, wenn man daran glaubt, dass etwas passieren kann. (Valentina, 8 Jahre)

 

Als ich noch nicht geboren war, war ich ein Gedanke, gedacht von Gott. (Jan, 8 Jahre)

 

Die Welt kann nicht grau sein, weil die Farbe in meinen Augen ist. (Noah, 7 Jahre)

 

Angst ist der Schlüssel zum Nichts. (Florian, 8 Jahre)

 

Schwarz verschluckt alle Farben. (Elias, 9 Jahre)

 

Das Nichts ist farblos. Farblos ist nicht durchsichtig und durchsichtig ist keine Farbe, weil da immer etwas dahinter sein muss. (Katharina, 9 Jahre)

 

Träume sind immer anders. Jeden Traum kann man nur einmal träumen. (Lukas, 10 Jahre, Sonderschüler)

 

Was gehört zu mir, wird aber von den anderen viel häufiger benützt? Mein Name. (Theodor, 9 Jahre)

 

Meine Seele ist zweigeteilt: ein Teil ist auf der Erde, ein Teil im Himmel. (Annika, 8 Jahre)

 

Mein Ich ist ganz tief in mir drinnen, wenn die Sonne scheint, sieht man es. (Florian, 8 Jahre)

 

Das Ich wurde erfunden, um sich von anderen Menschen unterscheiden zu können. (Flora, 7 Jahre)

 

Wut ist für mich rot und schwarz, denn wenn ich wütend bin, bin ich immer auch ein wenig traurig. (Emily, 8 Jahre)

 

Wenn alle Menschen gleich wären, wäre es langweilig. (Sara, 7 Jahre)

 

Im Wunderland gibt es kein Kranksein; keine schlechten Zähne (auch wenn man viel Süßes ist) und nur gute Augen. (Elena, 6 Jahre)

 

Wut hat für mich die Farbe weiß, denn wenn ich wütend bin, ist alles so leer. (Moritz, 8 Jahre)

 

Das Ich verändert sich nur beim Sterben. (Rita, 6 Jahre)

 

Ein böser Mensch kann auch wieder gut werden. (Julia, 6 Jahre)

 

Die Zeit kann nicht aufhören, nur die Menschenzeit, die hat auch angefangen. (Maximilian, 6 Jahre)

 

Die Zeit wohnt in alten Menschen. (Miriam, 6 Jahre)

 

Zukunft ist eigentlich immer, jetzt ist alles schon Zukunft, weil der Augenblick so schnell vergeht. (Konstantin, 5 Jahre)

 

Freundschaft ist wie ein Licht, das im Herzen aufgeht. (Emma, 7 Jahre)

 

 

Auf die Frage, welches Tier als Symbol für Weisheit gelten könnte, sagte ein Kind: Für mich ist es die Schnecke. Die anderen Kinder haben weitergedacht und gemeint, deswegen ist die Schnecke so langsam, weil sie so viel denkt!

 

Der Körper ist schwächer als der Kopf, denn dort sind die Augen, die sehen und der Mund, der redet. (Ludwig, 3 Jahre)

 

Warum fliegen die Menschen in den Weltraum? (Ludwig, 4 Jahre)

 

 

zu den Themen Freundschaft, Glück, Zeit

 

Ein Freund muss mir nicht ähnlich sein, weil jeder etwas ganz Besonderes ist.

Es ist auch wichtig, sich selbst ein guter Freund zu sein.

Wenn ich eine Freundin habe, fühle ich, dass ein Licht in meinem Herzen aufgeht.

Freundschaft ist wie ein Foto, wie eine schön bemalte Blechdose, wie ein verziertes Geschenk, wie eine Blume, wie die Sonne.

 

Gibt es etwas, das alle Menschen brauchen, um glücklich zu sein? Ja, sie müssen sich selbst gefallen.

Wenn Glück ein Geräusch wäre, wäre es ein Lachen.

 

Die Zeit gibt es auch ohne Uhr, sie ist irgendwo im Kopf gedacht und man kann sie im Bauch bzw. im Herzen fühlen. Fühlen heißt, dass man hört, was in sich drinnen ist.

Die Menschen merken oft nicht, dass sie Zeit haben. Die Uhr hat immer Zeit.

Einmal habe ich die Zeit gesucht, in allen Ecken, unter der Decke, überall, als die Uhr umgestellt wurde, aber ich habe sie nicht gefunden. Diese Zeit kann man nicht sehen und nicht angreifen.

Wenn die Zeit vergeht, geht sie in den Körper (ins Herz), sie teilt sich auf, sie geht bei allen Menschen ins Herz, weil sie etwas Gutes ist.

Die Zeit wohnt in der Luft und in ganz alten Menschen.

Die Zeit ist immer da, sie hört nie auf. Sie ist ewig. Es gibt keine Ausnahme, weil sie immer arbeitet. Was arbeitet die Zeit? Sie macht Zeit. Sie gibt den Anderen Zeit.

Die Zeit ist immer da, auch wenn Uhren still stehen, man kann sie nicht wegnehmen, weil sie auf der ganzen Welt ist. Die Zeit kann nicht aufhören, nur die Menschenzeit, die hat auch angefangen.

Die Zeit war schon immer da, auch ohne Menschen, sie passt auf uns auf, sie beschützt uns.

Aber es wäre möglich, dass die Zeit still steht, dann stehen wir alle still, vielleicht in 100 000 Jahren.

Die Zeit kann still stehen, aber nicht aufhören. Still steht die Zeit, wenn die Uhr kaputt ist oder in der Nacht, um Mitternacht. Sie fängt in der Früh wieder an. In der Zwischenzeit schläft sie auch. Wenn wir schlafen gehen, geht die Zeit auch schlafen.

Tiere leben ohne Uhr. Sie leben mit der Natur, dem Himmel, der Sonne und haben eine innere Uhr im Kopf bzw. im Herzen.

 

 

zu den Themen Nichts, Erscheinung und Wirklichkeit, Glaube und Wissen, das Gute

 

Gibt es Dinge, die unsichtbar machen? Ja, den Tod, da schwebt die Seele dann weiter.

 

Wir wissen nicht, ob es Zwerge in Wirklichkeit gibt. Vielleicht. Aber weibliche Zwerge?!?

 

Der Teufel macht die Menschen böse, aber böse Menschen können wieder gut werden. Z.B. wenn man einem Bösen etwas Schönes schenkt, kann er wieder lieb werden.

 

R: Du bist ein Niemand. T: Nein, einen Niemand kann man nicht angreifen und nicht sehen. M: Dann gibt es ihn ja gar nicht. T: Doch, er ist aber unsichtbar. M: Aber Unsichtbares kann man nicht sehen. T: Nein, er ist durchsichtig, wenn man ihn anstrahlt, leuchtet er, so wie ein Gespenst. R: Glaubst du, dass es Geister gibt?

 

Über das Christkind

Das Christkind gibt es in echt und nicht nur in unseren Gedanken. Ich kann es mir vorstellen, obwohl ich es noch nie gesehen habe.  Ein Monster mit einem Bein gibt es nur in meinen Gedanken.

Ich erfinde das Christkind nicht,  weil ich über es spreche, aber z.B. ein Patschilipu (das ist ein Irgendwas) erfinde ich so.

Das Christkind ist unsichtbar und hat Zauberkräfte, weil es heilig ist.  Es kann schweben   und sich in einen Menschen verwandeln, der dann die Geschenke einkauft. Es kann alle Lichter auf einmal anzünden. Es kann den Staubsauger anmachen, ohne ihn anzustecken.   Beim Austeilen der Geschenke helfen ihm viele Engel.

Das Christkind muss nicht essen, schlafen, kann nicht sterben und braucht kein Haus zum Wohnen, weil es im Himmel oben ist.

Ich weiß, dass es das Christkind gibt, weil es die Geschenke bringt und niemand anderer. Ich glaube, dass es mir was schenken wird, ich weiß es nicht. Es bringt auch denen was, die nicht an es glauben, weil sie dann wieder dran glauben.

Das Christkind kann nichts Böses im Sinn haben, weil es heilig und im Himmel oben ist. Zu bösen Menschen und zum Teufel ist es nicht gut. Es bringt Freude, Liebe, Schnee, Eis, Freunde und Leben in die Welt.

 

 

zu den Themen Unendlichkeit, Gott, Anfang und Ende, Seele

 

R: Unendlich ist mehr als Tausend. T: Gott ist unendlich, den hat es schon immer gegeben. R: Der hat sich selbst auf die Welt gebracht. T: Der hat nie angefangen und wird nie aufhören. Der hat Affen auf die Welt geschickt und die sind dann Menschen geworden. R: Aber da waren doch Eva und wie hieß der Mann noch?

 

T: Was würdest du Gott fragen, wenn er dir erscheinen würde? M: Ich weiß nicht. T: Ich würde ihn fragen, warum Menschen sterben müssen.

 

R: Ich glaube, die Seele ist im Kopf. T: Nein, die ist neben dem Herzen und unsichtbar. R: Die sitzt auf der Schulter. T: Nein, die ist nicht so etwas wie der Körper. R: Und wenn wir sterben, geht sie in den Himmel.

 

R: Wann sind alle Menschen gestorben?