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In der Philosophie geht es um das menschliche Streben nach Erkenntnis, um das Nachdenken, das kritische Reflektieren, das Formulieren von Fragen und die Suche nach möglichen Antworten.

 

Der deutsche Philosoph Karl Jaspers (1883-1969) sieht wesentliche Ursprünge für das Philosophieren der Menschen im Staunen und im Zweifeln. Die Fragen der Kinder seien „ein wunderbares Zeichen dafür, daß der Mensch als solcher ursprünglich philosophiert“. Von Kindern werden Themen angesprochen, die unmittelbar in die „Tiefe des Philosophierens“ hineinreichen. Kinder seien noch unbefangen, leben im Augenblick und „besitzen oft eine Genialität, die im Erwachsenwerden verloren geht“.


Meine eigenen Kinder bringen mich durch ihre „Genialität“ immer wieder zum Staunen. Mit meinen Kursen möchte ich Kinder zum Staunen und Zweifeln bringen, sei es – je nach Alter – mittels Gegenständen, auf spielerische Weise oder in philosophischen Gesprächen.


Die angebotenen Kurse sollen Kinder zum eigenständigen kritischen Handeln und Denken motivieren. Kleinkinder werden zum phantasievollen Spielen und Interagieren ermuntert. Größere Kinder und Jugendliche werden als gleichberechtigte Gesprächspartner in ihrem Wissens-streben ernst genommen, können eigene Gedanken präsentieren und erhalten Impulse zum Weiterdenken. Durch eine Begegnung auf Augenhöhe soll ihre Kommunikations-, Ausdrucks- und Argumentations-fähigkeit gefördert werden.


Im Zentrum des Philosophierens mit Kindern und Jugendlichen steht nicht die Vermittlung von Wissen, sondern das Philosophieren als Tätigkeit, als „denkendes Tun“ im Sinne von Karl Jaspers. Es wird als offener Prozess, als ein „Auf-der-Suche-Sein“ verstanden, in dem grundlegende Fragen über Gott und die Welt diskutiert und Werthaltungen reflektiert werden.


Das "Warum" des Kindes ist der Beginn der Philosophie.


(aus Italien)